Ausbildung: Rettungssanitäter*in

Ausbildung Rettungssanitäter*in

Im Rettungsdienst in Schleswig-Holstein sind drei Berufsbilder tätig: Notfallsanitäter*in (NotSan), Rettungsassistent*in (RettAss) und Rettungssanitäter*in (RettSan).
Während die dreijährige Ausbildung zum / zur NotSan 2014 den Beruf RettAss abgelöst hat, so dass dieser nun nach und nach in den Hintergrund treten wird, gibt es die dreimonatige Ausbildung RettSan in Deutschland bereits seit 1977.

Ausbildung für den eigenen Bedarf

2018 bot die RKiSH erstmals neben der NotSan-Ausbildung auch Ausbildungsplätze für RettSan an. Anders als bei freien Rettungsdienst-Schulen, an denen man für den RettSan-Kurs bezahlen und sich die Praktikumsplätze selbst organisieren muss, sind unsere Auszubildenden vom ersten Tag an Mitarbeitende der RKiSH – sie werden vergütet und die verschiedenen Praktikumsplätze werden für sie organisiert. Auch der Erwerb der Führerscheinklasse C1 wird durch die RKiSH geplant und finanziert. Für die RKiSH ist dies eine Investition in die Zukunft, denn wir bilden auch die RettSan für den eigenen Bedarf aus.

Ausbildungsablauf

Die Ausbildung umfasst die drei Hauptfelder schulische Ausbildung an der RKiSH-Akademie in Heide (sechs Wochen), ein Praktikum in einem unserer Kooperationskrankenhäuser (80 Stunden) und ein Praktikum auf einer unserer Rettungswachen (160 Stunden). Nach dem einwöchigen Abschlusslehrgang und der Abschlussprüfung folgen die Führerschein-Ausbildung sowie das Absolvieren der in Schleswig-Holstein notwendigen 100 Notfalleinsätze bis zur Qualifikation RettSan100.

Das bieten wir
  • vergütete Ausbildung zum/zur Rettungssanitäter*in
  • über die vorgeschriebenen theoretisch-praktische Ausbildung von 240 Unterrichtseinheiten zu 45 Minuten hinaus erfolgen Einweisungen in Themenfelder wie
    • Digitalfunk
    • Medizingeräte
    • Hygieneaspekte
  • 80 Stunden praktische Ausbildung in einem unserer Kooperationskrankenhäuser
  • 160 Stunden auf einer unserer Rettungswachen
  • Prüfungsvorbereitung von 40 Stunden
  • durch die RKiSH finanzierter und organisierter C1-Führerschein
  • Absolvieren der in Schleswig-Holstein vorgeschriebenen 100 Notfalleinsätze für die Qualifikation RettSan100

Schon gewusst?

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Formale Anforderungen
  • idealerweise mittlerer Schulabschluss oder Abitur, mindestens erster allgemeinbildender Schulabschluss
  • gesundheitliche Eignung (wird vom betriebsärztlichen Dienst zur Einstellung festgestellt)
  • Führerschein Klasse B zum ersten Tag der Ausbildung
  • Erste-Hilfe-Schein (9 Unterrichtseinheiten mit je 45 Minuten, zum ersten Tag der Ausbildung, nicht älter als ein Jahr)
  • polizeiliches Führungszeugnis ohne Eintrag (am Tag der Einstellung erforderlich)
Persönliche Eignung
  • hohe soziale Kompetenz
  • Freude am Umgang mit Menschen jeden Alters, jeder Religion oder Weltanschauung, jeder Herkunft und jeden Geschlechts
  • Teamarbeit und soziales Engagement sind Ihnen wichtig
  • Zuverlässigkeit, Lernbereitschaft und spürbares Verantwortungsbewusstsein
  • Bereitschaft, auch an Wochenenden, Feiertagen und in der Nacht für andere Menschen da zu sein
Rahmenbedingungen
  • Wir bilden für den eigenen Bedarf aus
  • Vergütung nach TVAöD-Pflege
      • erstes Ausbildungsjahr: 1.190,69 Euro
      • zweites Ausbildungsjahr: 1.252,07 Euro
      • drittes Ausbildungsjahr: 1.358,38 Euro
  • Führerschein Klasse C1
  • 30 Urlaubstage pro Jahr
  • Jahressonderzahlung („Weihnachtsgeld“)
  • Schichtzulagen nach tatsächlicher Tätigkeit
  • anteilige Erstattung von Reisekosten
  • Diensthaftpflicht- und Unfallversicherung
Lehrmaterial

Die RKiSH stellt allen Auszubildenen zum / zur NotSan:

  • Stethoskop
  • Lehrbücher
  • Zugang zu unserer E-Learning-Plattform
  • selbstverständlich die persönliche Schutzausrüstung
Einbindung
  • Jährliche Mitarbeitergespräche
  • Mitarbeit in Teams
  • Mitarbeit in Projektgruppen
  • Mitarbeiterbefragungen
  • Ideenmanagement
  • Regelmäßige Chats mit den Mitarbeiter*innen und der Unternehmensleitung
  • Regelmäßige Team- und Wachenbesprechungen
Unterstützung
  • Aktivheft - Belohnung von gesundheitsbezogenen Aktivitäten 
  • Übernahme der Eintrittskosten in vielen Schwimmbädern
  • Übernahme der Startgebühr für Sportwettkämpfe (bis 40 Euro pro Wettkampf)
  • Vergünstigungen in Fitnessstudios
  • Ergonomie am Arbeitsplatz
  • Betriebssportgruppen
  • Massageangebot
  • Obst- und Gemüsekorb für die Rettungswachen oder Verwaltungsstandorte
  • Rückenschule
  • Stresstest
  • Psychosoziale Notfallversorgung für Einsatzkräfte (PSNV-E)
  • Psychologische Beratung
  • Ernährungsberatung
  • Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)
  • Suchthilfe und -prävention
Wie ist der Schichtdienst geregelt?

In unserem eigens entwickelten Dienstplansystem, auf Basis eines flexiblen Jahresdienstplanes, ist die oberste Priorität die Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf. So gehören Teilzeitarbeitsverhältnisse zur gelebten Praxis. Das liegt weit über dem Standard im Rettungsdienst. Den Rahmen dafür bildet der Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD). In Vollzeit arbeitende NotSan haben eine 48-Stunden-Woche (inklusive Bereitschaftszeit und Pausen). Wie im Rettungsdienst üblich, arbeiten wir mit einem Wechselschichtsystem. Dabei variieren die Schichtlängen zwischen neun und zwölf Stunden. Je nach der Anzahl der regelmäßig gearbeiteten Nachtdienste besteht gemäß TVöD Anspruch auf zusätzliche Urlaubstage. Außerdem gibt es die Möglichkeit des Freizeitausgleichs über ein Arbeitszeitkonto.

Wie erfahren Mitarbeiter*innen im Einsatzdienst, was im Unternehmen vor sich geht?

Über betriebliche Informationen, das Intranet, unsere Mitarbeiterzeitung oder den regelmäßigen Chat mit der Unternehmensleitung. Alle Mitarbeiter*innen haben jederzeit die Gelegenheit, besondere Themen anzusprechen, die sie momentan bewegen. Denn die RKiSH ist die Summe ihrer Mitarbeitenden.

Interessieren die Ideen der Mitarbeiter*innen?

Ohne die Mitarbeiter*innen geht es bei uns nicht! Die Herausforderungen der Zukunft werden ganz häufig mit unseren Mitarbeitenden gemeinsam erörtert. Ein Beispiel: Zum Thema Weiterentwicklung des Rettungsdienstes nach Einführung des Berufes des NotSan fand ein strategischer Dialog zwischen interessierten Mitarbeiter*innen und der Unternehmensleitung statt. Hier wurden Ideen dazu entwickelt und diskutiert. Außerdem existieren ein Ereignis-Meldesystem und ein betriebliches Ideenmanagement. Hier haben unsere Mitarbeiter*innen die Möglichkeit, direkt Einfluss zu nehmen.

Wie funktioniert die Umsetzung neuer Ideen?

Besonderen Wert legen wir auf das Projektarbeit: Jede Wachenleitung reicht Projekt-Entwürfe ein. Die Ideen dafür liefern die Mitarbeitenden der Wache. Erfolgreich durchgeführte Projekte heißen beispielsweise: „Verbesserung der Zusammenarbeit mit Pflegeheimen“ oder „Critical Incident Reporting System - CIRS“.

Gibt es Lösungen für die Zukunft?

Für den gesamten Gesundheitssektor stellt der demografische Wandel die größte Herausforderung dar. Die RKiSH hat auf der Grundlage der Masterarbeit "Der Rettungsdienst in Schleswig-Holstein im Jahr 2025"  von einem ihrer Controller Konzepte entwickelt, um dieser Aufgabe frühzeitig zu begegnen. Auch werden Ideen entwickelt, wie Transporte in Krankenhäuser reduziert werden könnten und die Bürger*innen dennoch die benötigte Hilfe für ihre Situation bekommen. Eine Idee ist die differenzierte Notfallversorgung: Ein weiteres Einsatzmittel, welches von der Leitstelle disponiert werden kann und mit einem / einer speziell geschulten NotSan besetzt ist, um direkte ärztliche Expertise mittels Telekonsultation nutzen zu können.

Wie sieht bei der RKiSH Arbeitssicherheit aus?

Die Leitungen der Rettungswachen werden regelmäßig zur Arbeitssicherheit geschult. Sie achten beispielsweise darauf, dass die Mitarbeiter*innen richtig heben, die Lasten verteilt sind und zu gegebenen Anlässen Helme aufgesetzt werden. Des Weiteren werden alle Wachen von der Stabsstelle Arbeitssicherheit überprüft. Alle Maßnahmen stehen detailliert in unserem Arbeitsschutzhandbuch.

Was ist das Besondere der RKiSH-Region?

Die Vielfältigkeit. Wir decken Stadt- und Landrettung ab. Mitunter haben wir auch Einsätze auf See. In den ländlichen Regionen ist es naturgemäß eher ruhiger, auf den Wachen in städtischen Gebieten haben wir eine höhere Frequenz an Einsätzen. Egal, ob nun ländlich oder städtisch: Wir sind in Norddeutschland, und das prägt uns. Bei uns kann man arbeiten, wo andere Urlaub machen. 

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