Personalgewinnung auf Augenhöhe
Die Gewinnung von neuem Personal hat sich über die letzten drei Jahrzehnte zweifellos grundlegend verändert. Waren Bewerber*innen in den 1990er Jahren noch viel stärker auf aktive Jobsuche angewiesen, so hat sich dieses Verhalten, nicht zuletzt durch den Fachkräftemangel, umgekehrt. Unternehmen müssen heute aktiv werden, um Bewerber*innen anzusprechen und sie von sich zu überzeugen. Im Interview erläutert Oliver Grow, Teamleiter Personalgewinnung und -entwicklung, welche Philosophie hinter Personalauswahl der RKiSH steckt.

Drei Fragen an den Teamleiter Personalgewinnung und -entwicklung, Oliver Grow
Personalgewinnung auf Augenhöhe – so lautet ein Leitsatz der Personalauswahl in der RKiSH. Was steckt dahinter?
Es geht eben nicht nur darum, dass wir uns für einen Bewerber oder eine Bewerberin entscheiden – denn umgekehrt entscheidet sie oder er sich ja auch für uns. Dies ist uns während des gesamten Prozesses der Bewerbung und Personalauswahl bewusst. Wir möchten, dass die Bewerber*innen genau wissen, wo und auf was für eine Stelle sie sich beworben haben. Das klingt vielleicht trivial, aber das umfassende Wissen über die zukünftige Tätigkeit ist nicht nur wichtig, um die richtige Entscheidung für sich im Moment zu treffen, sondern auch, um langfristig zufrieden im Job zu sein.
Wie setzen Sie diese Philosophie konkret um?
Der gesamte Auswahlprozess ist konsequent an den Bewerberinnen und Bewerbern ausgerichtet. Kurze Rückmeldezeiten sind uns ebenso wichtig wie Fairness und Transparenz im Personalauswahlverfahren. Wir stellen uns im Bewerbungsprozess an verschiedenen Stellen den Bewerber*innen vor, damit ein möglichst klares und realistisches Bild der zukünftigen Tätigkeit entsteht. Hierfür nutzen wir im Auswahlprozess viele verschiedene Blickwinkel. Auf diese Weise werden künftige direkte Kolleg*innen, ebenso wie Auszubildende, Vorgesetzte, Praxisanleitungen, Lehrkräfte, Mitarbeitende aus dem Gesundheitsmanagement und viele andere Beteiligte eingebunden. Somit wird die Entscheidung durch viele unterschiedliche Blickwinkel im Konsens getroffen und ist nicht nur von einer Person abhängig.
Welche Eigenschaften suchen wir in neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern?
Wir suchen diejenigen mit der besten Passung für die Stelle! Aus unserer Sicht hat das weniger mit der Qualifikation zu tun, sondern vielmehr mit der Motivation und den mitgebrachten Kompetenzen. Persönlichkeitseigenschaften, Talente und Kompetenzen verbinden sich zum Potential, das sich in unterschiedlichem Maße entwickeln lässt. Fachlichkeit können wir in der Regel beibringen – eine Haltung und Werteorientierung hingegen ist nur schwer beeinflussbar. Die genannten Aspekte versuchen wir mittels Eignungsdiagnostik im Auswahlverfahren zu erkennen, um eine bewusste Entscheidung treffen zu können. Hierbei hilft uns die konsequente Ausrichtung an Kompetenzen, die sich wiederum in Elementen im PAV anhand von Bewertungskriterien messen lassen.